32. Tag, Dienstag, 07.08.2013; Von Khartoum nach Gallabat/ Sudan
Temperatur: 35° C,
Tagesstrecke: 576 km, Gesamtstrecke: 10.922 km, max. Geschwindigkeit: 136 km/h
BPI: 0,00
“Die Trockenzeit hält an”
Nachts um zwei gibt uns der Manager des Hotels unsere Pässe zurück. Er hat alles für uns bei der Touristenpolizei gemanagt. Natürlich für ordentlich Bakschisch. Jeder muß der Islamischen Republik Sudan 40 Dollar für die Ausreise in den Rachen schmeißen. So ist es hier. Dreck, Korruption, viel Polizei und Militär.
Nach kurzer Nacht stehen wir 4:30 Uhr auf und pünktlich 5:00 Uhr geht es zum Busbahnhof. Wir sagen dem Taxifahrer, wo wir hinfahren wollen. Wieder mal ist der Reiseführer ein Irreführer. Der Bahnhof ist nicht dort, wie im Irreführer beschrieben, sondern ganz woanders. Zum Glück wusste es der Taxifahrer besser. Am Busbahnhof angekommen, stehen wir vor einer Wand von Reisenden und Schleppern. Letztere wollen uns „helfen“. Gegen obligatorisches Eintrittsgeld werden wir durch enge Gatter in den Busbahnhof getrieben. Ein Schlepper hilft uns dann doch, die Bustickets zu besorgen.
7:30 Uhr soll der Bus starten. Aber es wird 10:30 Uhr. Was ist passiert? Der Kontrolletti schaut von allen Reisenden des ausverkauften Busses die Fahrkarten insgesamt sechs Mal an. Anschließend wirft er zwei Frauen mit regulären Fahrkarten aus dem Bus. Mal wieder hat die Bestechung gesiegt und zwei Männer besteigen den Bus. Trotz Schwierigkeiten behalten wir unsere Plätze. Nur noch raus hier… Allerdings werden wir heute durch diese Verspätung wohl nicht mehr nach Äthiopien kommen. Das erste Bier seit Tagen werden wir wohl erst am nächsten Tag trinken.
Die Busfahrt geht los. Wir fahren in unzählige Polizeikontrollen. Dadurch verlangsamt sich die Fahrt an die Grenze. Richtung Südosten wird es immer grüner. Wiesen, Bäume und ab und zu Regen. Wir kommen Schwarzafrika näher. Im Dunkeln kommen wir in Galabat an. Natürlich ist die Grenze geschlossen. Noch eine Nacht im Sudan. So eine Sch… Wir sind nur 200 Meter vom Bier entfernt.
Schnell wird uns ein Hotel angeboten. Ein solches wollen wir aber nicht. Müll und Dreck und eine Plane als Dach. Der Entschluß ist schnell gefasst. Wir bauen unser Rudi-Tipi vorm Hotel auf und gehen zum Essen auf den Basar. Unter umstrittenen hygienischen Bedingungen essen wir mit den Händen und zu meiner Überraschung hat es sogar geschmeckt. Dann geht es ab in unser Tipi. Ich lege mich vor das Zelt und bewache uns. Ich vertreibe noch einen neugierigen Hund , schaue in die Sterne und denke an meine Liebste.
Gute Nacht sagt „Die Acht“