01.08.2004; Drei Chinesen mit nem Kontrabass
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An den kommenden Tagen sollte ich Dank Frank, seiner bezaubernden Frau Sylvette und seinem Töchterchen Zoe diese Stadt etwas näher kennen lernen. Hong Kong hat viele Gegensätze. Am besten ihr fliegt mal hin und entdeckt diese selbst. Nehmt Zeit mit, denn ich hätte gut und gerne noch eine Woche gebraucht. Frank stellte für mich ein Kurzprogramm zusammen, welches nach den Strapazen der letzten Wochen ausreichend war.

Am Vortag erlebte ich die Stadt bereits aus der Froschperspektive, heute ging es aufwärts. Ich schaute mir das Getümmel (bei klarem Sonnenschein!) von oben an. Wir „bestiegen“ den Peak, eine Aussichtsplattform. Ausgestattet mit einer Stadtkarte, erkundete ich anschließend die Millionenmetropole auf eigene Faust. Nun bekam ich auch Gelegenheit für meine zwei Daheimgebliebenen eine Kleinigkeit zu besorgen (quasi in letzter Sekunde). Nach vielen gewonnen Eindrücken, einigen Irrgängen durch die Straßenschluchten, ließen wir den Abend mit einem Pizzaessen bei Frank ausklingen.

Nach dem Frühstück strahlte nicht nur die Sonne, sondern auch ich – vor Freude und Sauberkeit. Die gute Fee des Hauses erbarmte sich meiner Reisekleider und brachte diese in Ordnung. Ist schon irre, wie schnell man sich an den grundlegenden Dinge des Lebens erfreuen kann; ein gutes Essen, eine warme Dusche, frische Wäsche. An dieser Stelle ein dickes Lob an die Haushälterin. Frisch und voller Elan ging es mit dem Auto zu einer Bootstour. Unterwegs zog mich nicht nur die tolle Umgebung in ihren Bann, sondern auch die deutsche Liedgutpflege. Frank, Zoe und ich sangen voller Leidenschaft: Drei Chinesen mit nem Kontrabass. Dieses Lied aus Kindertagen bekommt beim Anblick wahrer Chinesen eine ganz andere Bedeutung.

Nach ein paar Kilometern, vorbei an grünen Hügeln und Palmen, die man sonst nicht mit Hong Kong verbindet, erreichten wir den kleinen Yachthafen am Rande der Stadt. Hier warteten bereits ein paar deutsche Freunde von Frank (alles Geschäftsauswanderer). Die Bootstour stand unter dem Motto „Sucht den rosa Delphin“. Tatsächlich sahen wir dann auch welche. Glaubt mir, ich hatte die rosa Brille nicht auf, sie gibt es wirklich. Ein Büfett mit vielen Köstlichkeiten bereitete mir einen würdigen Abschied.

Ich hätte mal nicht so viel essen sollen, denn Frank schlug mir eine kleine Sporteinlage vor. Er zeigte mir seine Joggingstrecke über die Berge der Vorstadt, Abkühlung gab es in einer kleinen Badebucht. (Zieht euch schon mal warm an Jungs, meine Vorbereitungsphase für den Kernberglauf hat damit begonnen.)

Am Abend trat ich nun mit einem hauseigenen Taxifahrer meine Reise zum Flughafen und gen Heimat an. Da er kein Trinkgeld annehmen wollte, bekam er natürlich den obligatorischen DFB-Sticker für die Fußballweltmeisterschaft 2006.

Ciao Hong Kong, Tschüss Frank, Au revoir Sylvette, Salut Zoe, vielen Dank für eure Gastfreundschaft.