An den kommenden Tagen sollte ich Dank Frank, seiner bezaubernden Frau
Sylvette und seinem Töchterchen Zoe diese Stadt etwas näher
kennen lernen. Hong Kong hat viele Gegensätze. Am besten ihr fliegt
mal hin und entdeckt diese selbst. Nehmt Zeit mit, denn ich hätte
gut und gerne noch eine Woche gebraucht. Frank stellte für mich ein
Kurzprogramm zusammen, welches nach den Strapazen der letzten Wochen ausreichend
war.
Am Vortag erlebte ich die Stadt bereits aus der Froschperspektive, heute
ging es aufwärts. Ich schaute mir das Getümmel (bei klarem Sonnenschein!)
von oben an. Wir „bestiegen“ den Peak, eine Aussichtsplattform.
Ausgestattet mit einer Stadtkarte, erkundete ich anschließend die
Millionenmetropole auf eigene Faust. Nun bekam ich auch Gelegenheit für
meine zwei Daheimgebliebenen eine Kleinigkeit zu besorgen (quasi in letzter
Sekunde). Nach vielen gewonnen Eindrücken, einigen Irrgängen
durch die Straßenschluchten, ließen wir den Abend mit einem
Pizzaessen bei Frank ausklingen.
Nach dem Frühstück strahlte nicht nur die Sonne, sondern auch
ich – vor Freude und Sauberkeit. Die gute Fee des Hauses erbarmte
sich meiner Reisekleider und brachte diese in Ordnung. Ist schon irre,
wie schnell man sich an den grundlegenden Dinge des Lebens erfreuen kann;
ein gutes Essen, eine warme Dusche, frische Wäsche. An dieser Stelle
ein dickes Lob an die Haushälterin. Frisch und voller Elan ging es
mit dem Auto zu einer Bootstour. Unterwegs zog mich nicht nur die tolle
Umgebung in ihren Bann, sondern auch die deutsche Liedgutpflege. Frank,
Zoe und ich sangen voller Leidenschaft: Drei Chinesen mit nem Kontrabass.
Dieses Lied aus Kindertagen bekommt beim Anblick wahrer Chinesen eine
ganz andere Bedeutung.
Nach ein paar Kilometern, vorbei an grünen Hügeln und Palmen,
die man sonst nicht mit Hong Kong verbindet, erreichten wir den kleinen
Yachthafen am Rande der Stadt. Hier warteten bereits ein paar deutsche
Freunde von Frank (alles Geschäftsauswanderer). Die Bootstour stand
unter dem Motto „Sucht den rosa Delphin“. Tatsächlich
sahen wir dann auch welche. Glaubt mir, ich hatte die rosa Brille nicht
auf, sie gibt es wirklich. Ein Büfett mit vielen Köstlichkeiten
bereitete mir einen würdigen Abschied.
Ich hätte mal nicht so viel essen sollen, denn Frank schlug mir eine
kleine Sporteinlage vor. Er zeigte mir seine Joggingstrecke über
die Berge der Vorstadt, Abkühlung gab es in einer kleinen Badebucht.
(Zieht euch schon mal warm an Jungs, meine Vorbereitungsphase für
den Kernberglauf hat damit begonnen.)
Am Abend trat ich nun mit einem hauseigenen Taxifahrer meine Reise zum
Flughafen und gen Heimat an. Da er kein Trinkgeld annehmen wollte, bekam
er natürlich den obligatorischen DFB-Sticker für die Fußballweltmeisterschaft
2006.
Ciao Hong Kong, Tschüss Frank, Au revoir Sylvette, Salut Zoe, vielen
Dank für eure Gastfreundschaft.
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